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Schuh-Shopping online ohne Retouren – Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt sich an externem Start-up-Unternehmen


19. Dezember 2013, 12:00
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Das Duisburger Unternehmen mifitto GmbH bietet eine individuelle und passgenaue Größenberatung für das Online-Shopping von Schuhen an, mit dem unnötige Retouren vermieden werden. Die Technologie, mit der die Fußmaße und die Maße der Schuhe exakt vermessen und abgeglichen werden, wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS entwickelt. Im Oktober beteiligte sich die Fraunhofer-Gesellschaft an der mifitto GmbH. Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt damit nicht nur Unternehmen aus den eigenen Reihen, sondern fördert auch jene, die Fraunhofer-Technologie einsetzen.

Online Schuhe zu kaufen, ist heute so einfach wie noch nie. Große Online-Versandhäuser bieten eine riesige Auswahl an Schuhen an, die man bequem nach verschiedenen Kategorien wie Farbe, Marke und Größe filtern kann. Doch gerade bei der Schuhgröße stößt der Versandhandel an seine Grenzen. Jeder kennt das: Schuhe verschiedener Hersteller fallen verschieden groß aus. Eine Schuhgröße kann bei einem Hersteller passen, beim anderen zu klein sein. Die Folge daraus ist, dass Kunden nicht nur die Größe eines Modells, sondern zwei oder drei zur Auswahl bestellen. Die Enttäuschung der Kunden ist groß, wenn trotz allem kein passender Schuh dabei ist. Und auch der Händler ist mit dieser Art der Anprobe unzufrieden, weil ihm dadurch nicht nur zusätzliche Arbeit entsteht.

Retouren sind die große Herausforderung des Internethandels, die den Unternehmen bis heute hohe Kosten bescheren«, erklärt Mitbegründer Thomas Harmes den Bedarf an einer zuverlässigen Größenempfehlung für den Onlineversand. Durch eine individuelle Größenberatung kann der Kunde selektiver mit seinen Bestellungen umgehen. Dies spart nicht nur Kosten, sondern wirkt sich auch positiv auf die Umwelt aus. »Die Entlastung der Transportwege und die einhergehende Reduktion des CO2-Ausstosses können signifikant reduziert werden, wenn die Kunden lediglich Schuhe und Kleidung bestellen, die ihnen passt«, sind sich die Gründer Dominic Köhler und Dominik Lessel sicher.

Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt sich an externem Start-up

Fraunhofer Venture unterstützt primär Ausgründungen aus den Fraunhofer-Instituten und berät diese bei Gründungs- und Finanzierungsfragen. mifi tto ist hingegen ein Start-up, das nicht aus einem Institut, sondern über eine Fraunhofer-Technologie in den Kreis der Fraunhofer-Beteiligungen aufgenommen wurde. Die 2012 gegründete mifi tto GmbH basiert auf der Kernidee, Schuh und Fußmaße individuell abzugleichen, um eine genaue Größenempfehlung geben zu können. Dieses Konzept hat das Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS sofort begeistert. Mittlerweile hat es eine Technologie entwickelt, die einen großflächigen Einsatz für diese messtechnische Aufgabe ermöglicht. Die Federführung in der Partnerschaft übernahm das Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik (EZRT) des Fraunhofer IIS, an dem sowohl die fotobasierte Fußumriss-Vermessung als auch das 3-D-Messverfahren, mit dem die Schuhe exakt berechnet werden, entstanden sind. Neben der aktuellen Fußumrisslösung kann mifi tto durch die große 3-D-Produktdatenbank auch ein direktes Produktmatching durchführen. Das heißt: Kunden können ihren Lieblingsschuh eingeben und erhalten die garantiert passenden Empfehlungen aus dem Sortiment des Händlers.

»Die Gründer der mifitto GmbH sind bewusst mit ihrer Idee an die Fraunhofer-Gesellschaft herangetreten, um sich Zugriff auf deren Spitzentechnologie zu sichern. Neben innovativer Technologie verfügt Fraunhofer auch über langjährige Erfahrung mit erfolgreichen Ausgründungen, von der mifitto ebenso profitieren kann«, so Fraunhofer Investmentmanager Yannick Wilden und Johann C. Siemes, die mifitto seitens Fraunhofer Venture betreuen. Nach enger und intensiver Zusammenarbeit von Fraunhofer Venture und den Gründern konnte so im Oktober die Beteiligung der Fraunhofer-Gesellschaft an der mifitto GmbH umgesetzt werden. Yannick Wilden erklärt, wie es dazu kam: »Unternehmen, die nicht aus dem Fraunhofer Umfeld stammen, können bei den Fraunhofer-Einrichtungen zielgerichtet neue Aufgabenstellungen und Entwicklungen anstoßen. Im Fall von mifitto erschließt sich für das Fraunhofer IIS, das in der Folge Technologien für weitere Bekleidungsstücke wie etwa Hosen und Oberbekleidung entwickeln wird, ein neues Geschäftsfeld im E-Commerce.« »Darüber hinaus ist das gegenseitige ökonomische und technologische Potenzial beiderseits frühzeitig erkannt worden, so dass dem nunmehr professionellen Markteintritt sowie der Weiterentwicklung der Technologie und Geschäftsfelder ein übergeordneter Synergieeffekt beiwohnt«, ergänzt Johann C. Siemes.

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